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Mein erstes Meerwasser-Aquarium
Aquaristik

Mein erstes Meerwasser-Aquarium

Sie haben sich für ein Aquarium für Fortgeschrittene entschieden!

Seien Sie sich bewusst, dass der Betrieb eines Salzwasser-Aquariums sehr viel kostenintensiver (1800-4000 € inklusive Lebewesen) und zweitaufwendiger ist als die Süßwasser-Variante. Es ist also von großem Vorteil, wenn Sie schon Erfahrungen mit „normalen“ Aquarien sammeln konnten. Denn auch diese werden in Warm- und Kaltwasseraquarien unterteilt, und bei beiden sind die Warmwasser-Varianten die beliebteren.

Tropischen Salzwasserfische gibt man aufgrund Ihrer Art- und Farbenvielfalt gerne den Vorzug.

Sie sind aber auch einfacher zu reproduzieren als Kaltwasser-Fische, bei denen es sich fast immer um Wildfänge handelt. Erstellen Sie also vorab eine Liste Ihrer Favoriten und besprechen Sie die Auswahl mit Ihrem Fachhändler. Sehr schnell besetzt man ein Aquarium über und das schadet dem Gleichgewicht dieses kleinen funktionierenden Systems.

Bei der Wahl des Standortes sollten Sie das Gewicht des Aquariums im Kopf behalten. Ein Anfänger-Aquarium sollte mindestens 140 besser 300 Liter fassen, denn mehr Wasser verzeiht eher mögliche Schwankungen im Nährstoffhaushalt. Diese Größe ist sicherlich zu schwer für manche geliebte Möbelstücke, wie das Sideboard von Oma, auf dem die schillernde Unterwasserwelt so schön aussehen würde.

Im Fachhandel erhalten Sie passende und stabile Aquarienunterschränke und flexible Unterlagen, die zwischen Unterbau und Aquarium angebracht werden. So verhindern Sie Spannungen, die das Glas auch noch nach Wochen und Monaten brechen lassen können. Den Unterbau können Sie (mit ein wenig handwerklichem Geschick) natürlich auch aus Porenbetonsteinen, Stahlrohren oder Holz ganz nach Ihren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen anfertigen.

Bevor Sie mit der Dekoration beginnen, sollten Sie eine Kunststoffplatte in das leere Aquarium legen, damit auch die Dekorationssteine nicht zu Spannungen führen. Die Bodenplatte muss vor dem Einlegen sehr sauber sein, denn selbst kleinste Sandkörner zwischen Kunststoff- und Bodenplatte könnten diese brechen lassen. Nun dürfen die Dekorationssteine aufgestellt werden. Beachten Sie, dass viele Ihrer Fische, wie auch im großen Ozean, kleinere Vorsprünge und Höhlen brauchen, um sich verstecken zu können. Zudem sollen dort ja später schöne Korallen wachsen. Lesen Sie hierzu gerne weitere Fachliteratur zu Riffaquarien.

Vielleicht fertigen Sie eine Zeichnung an, wie Sie sich Ihre Unterwasserwelt wünschen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, aber besprechen Sie die Vorstellungen danach mit einem Fachmann Ihres Vertrauens. Nach dem Dekorationsgestein kommt das sogenannte Lebendgestein, das Sie im Fachhandel erhalten und das eine wichtige Filterfunktion hat. Kalktuff oder Lochgestein wären ebenfalls eine eine gute Wahl. Lavagestein eignet sich zum Beispiel, aufgrund der Metalleinschlüsse, nicht.

Nun kann die Technik installiert werden. In der Meerwasseraquaristik haben sich Filteranlagen nicht bewehrt. Deshalb setzt man nun Eiweißschäumer und lebende Steine als Filter ein. Um deren Funktion zu gewährleisten, braucht es allerdings eine starke Wasserbewegung. Im Fachhandel erhalten Sie Förder- und Strömungspumpen, die das Umwälzen sehr gut übernehmen können und zudem die Korallen und das Lebendgestein aktivieren.

Riffaquarien benötigen eine sehr starke Beleuchtung, um das Wachstum der Pflanzen und das Wohlbefinden der Fische zu gewährleisten. Noch vor dem Wasser werden Muschelgrus oder Korallensand als Bodengrund eingebracht. Der normale Aquarienkies ist weniger brauchbar. 3-4 cm Schichthöhe reichen im Normalfall aus. Nehmen Sie, wenn möglich, entmineralisiertes Wasser für die Befüllung.

Das Kupfer aus dem Leitungswasser ist giftig für wirbellose Tiere. Nun darf die installierte Technik in Betrieb genommen werden. Die Strömung wird Ihnen helfen, das Salz leichter aufzulösen. Etwa 320 Gramm hochwertigen Salzes pro 10 Liter sollten Sie am besten direkt neben der Strömungsanlage einrieseln lassen. Um die genaue Dichte kümmern Sie sich, wenn sich das gesamte Salz aufgelöst hat. Eine gute Investition ist sicher eine Umkehrosmoseanlage, auch für das spätere Ersetzen des verdunsteten Wassers durch reines Wasser. So wirken Sie einer Verschiebung des Ionenhaushaltes entgegen.

Die erste Geduldsphase beginnt.

Das Salzwasser muss eine Woche „Reifen“. Das heißt, die zuerst sehr aggressive Salzlösung muss Abstumpfen. Erst dann können Sie Lebendgestein einsetzen, denn diese Steine impfen das Aquarium biologisch an. Auch Algen, die Schadstoffen entgegenwirken und Bodengrund aus einem bereits funktionierenden Meerwasser-Aquarium können eingebracht werden. 6-8 Wochen Wartezeit, auch Einlaufzeit genannt, sind nun zu Überbrücken, in der Sie das Becken sich selbst überlassen, bis auf Schritte wie das Leeren des Abschäumerbechers und das Reinigen der Pumpe. Auch das verdunstete Wasser sollten Sie selbstverständlich ersetzen.

Die ersten Algen entstehen.

Wenn das Aquarium halbwegs biologisch stabil ist (denn erst nach zwei Jahren kann man wirklich von einem biologisch stabilen Aquarium sprechen) dürfen die weniger empfindlichen Fische zusammen mit einigen robusten Korallen einziehen. Aber alles das sollte mit Geduld und Muße passieren. Zu schneller Pflanzen- oder Fischbesatz kann all die vorangegangenen Wochen an Arbeit zunichte machen! Lassen Sie besser Wochen als Tage vergehen, zwischen jedem neuen Einzug an Fisch- oder Korallenart. Jeder neuen Art gebührt eine Zeit, in der Sie sich nur an ihren Besonderheiten erfreuen. Und an schillernden Farben haben Salzwasserfische ja einiges zu bieten. Wenn dann die erste kritische Zeit überstanden ist, können Sie sich auf die Schulter klopfen und über Ihre gesunde und muntere Meereswelt freuen.