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Algen – geliebt und gehasst
Teich

Algen – geliebt und gehasst

Die Überschrift macht es schon deutlich, die Ansichten zum Thema Algen sind extrem geteilt. Was daran liegt, dass fast alle Teichbesitzer schon einmal Algenprobleme im Gartenteich hatten und daher auf Algen nicht gut zu sprechen sind. Algen in Maßen sind aber gleichzeitig extrem wichtig für die biologischen Funktionen des Gartenteiches, daher von dieser Seite her erwünscht.

Was sind Algen?

Algen gehören zu den Pflanzen und beziehen genau wie diese ihre Energie aus der Photosynthese. Hierbei wird aus Licht und Kohlendioxid Zucker hergestellt, als Abfallprodukt entsteht Sauerstoff. Algen sind also der wichtigste Sauerstofflieferant des Gartenteiches und somit für alle Lebensvorgänge sehr wichtig. Der wichtigste Nährstoff für die Algen ist Kohlenstoff, der im Wasser als schnell verfügbare Kohlensäure vorliegt. Algenwuchs senkt also den Gehalt an Säuren, was zu einem Anstieg des pH-Wertes tagsüber führt. Nachts veratmen Algen Sauerstoff und produzieren Kohlendioxid, aus dem wieder Kohlensäure entsteht. Morgens ist der pH-Wert durch die Säurezufuhr in der Nacht also immer niedrige als abends. Ist die Kohlensäure verbraucht, „knacken“ Algen die Karbonathärte auf, um an den enthaltenen Kohlenstoff zu kommen. Dadurch wird der pH-Wert instabil und die täglichen Schwankungen des pH-Wertes werden größer und können sogar die gesamte Artenvielfalt im Gartenteich extrem herabsetzen.

Welche Algen gibt es?

Grob unterteilen kann man Algen in drei Gruppen. Diese Funktionsunterteilung lässt zwar Botanikern die Haare zu Berge stehen, trifft aber den Kern der Sache:

Schwebealgen

Das „grüne Wasser“ verleidet Gartenteichbesitzern so ziemlich den Spaß am Hobby, denn schließlich möchte man sich an seinem künstlichen Biotop erfreuen und die gepflegten Fische sehen. Schwebealgen muss man immer in Kombination mit Kleinkrebschen betrachten, denn diese bilden ein „Räuber- und Beute-System“. Hat man viele Schwebealgen, so können sich die Wasserflöhe und andere Arten gut von ihnen ernähren und nehmen in der Population zu. Werden die Algen reduziert, so nimmt auch die Zahl der Kleinkrebse ab und der Zyklus beginnt von vorne. In natürlichen Gewässern und auch in Gartenteichen sind Algenblüten ganz normal und ein gut funktionierender Gartenteich reguliert sich selbst. Lediglich Massenvermehrungen sind ein Indiz dafür, dass mit den Kreislaufprozessen im Gartenteich etwas nicht stimmt. Bestimmte Arten von Schwebealgen (Euglenophyta) besitzen kleine Schwimmgeißeln, mit denen sie beweglich sind, und können durch das Aufschwimmen für spontan einsetzende Wassertrübungen sorgen.

Blaualgen

Blaualgen gehören eigentlich nicht zu den Algen, sondern eher zu den Bakterien (Cyanobakterien). Sie wachsen sehr schnell als bläulicher Belag auf Pflanzen oder Steinen und lassen sich leicht vom Untergrund ablösen. Wie Bakterien auch produzieren einige Arten Giftstoffe, die sog. Cyanotoxine, die für nicht unerhebliche Beschwerden sorgen können: Hautausschlag, Asthma, Störungen des zentralen Nervensystems usw. Glücklicherweise sind Blaualgen relativ selten und können mit vielen Mitteln bekämpft werden.

Fadenalgen

Die den Namen prägenden fädigen Strukturen sind der Graus vieler Gartenteichbesitzer. Sie wachsen extrem schnell, sind nur schwer zu entfernen und wachsen sogar bei niedrigen Temperaturen ab 5 °C. Sie können entweder als watteartiger Belag an der Oberfläche oder als festsitzende Strukturen unter Wasser auftreten.Besonders gerne besiedeln Fadenalgen Bachläufe, denn hier sorgt die pralle Sonneneinstrahlung für extrem gute Wachstumsbedingungen. Fadenalgen leben in einer Symbiose mit Schleimpilzen und Bakterien. Darum ist die mechanische Entfernung auch die schlechteste Version in der Fadenalgen-Bekämpfung, wenn nicht vorher diese Lebensgemeinschaft zerstört wird. Andernfalls treten nämlich aus den mechanisch belasteten Algen beim Abfischen die Sporen aus und können sich mit den im Wasser zurückbleibenden Bakterien und Schleimpilzen hervorragend vermehren. Sehr oft sind die Fadenalgenprobleme dadurch noch stärker, denn die Sporen werden durch das Abfischen der Algen sehr gut im Teich verteilt.

Tipp zur Algenbekämpfung

Wenn Algen bekämpft werden, ist das immer eine Belastung für den Teich. Nämlich durch eine Sauerstoffzehrung, denn abgestorbene Algen werden durch Mikroorganismen unter Sauerstoffverbrauch abgebaut. Eine zusätzliche Belüftung unterstützt den Gartenteich ebenso wie ein nach der Behandlung zugeführtes Bakterienpräparat.